Das neue Zeitalter ist mit einem blutroten Mond aufgegangen. Von heute an sollten sich die neuen Menschen der Erde von den Vertretern der alten Welt immer weiter wegbewegen. Die Risse in den Gesellschaften waren schon lange deutlich zu sehen. Wer die Zeichen der Zeit erkannt hat, marschiert frohen Mutes in eine bewegte Zukunft. Die den Ruinen verbunden bleiben, sind unweigerlich dem Untergang geweiht.
Sie werden euch angreifen, wenn ihr fröhlich seid. Sie suchen nach einem Führer, den sie nicht finden, denn ihre Führer sind innerlich genauso marode und faulig, wie der Lebenswandel, den sie
pflegen. Wer den Sturm der Wende überleben will, muss doppelt so stark sein wie ein Getreidehalm, um nicht zu brechen. Nichts sollte so bleiben wie es seit Äonen war. Dabei war das Ereignis
beileibe nicht unvorhersehbar.
Oder habt ihr wirklich geglaubt, ihr könntet so weitermachen, wie ihr es euch Jahrtausende lang aufgebaut habt auf den Schultern derer, die sich nicht wehren konnten? Ihr habt jetzt Angst vor
eurer eigenen Geschichte. Ihr könnt es nicht fassen, dass auf euer Wort kein Wert gelegt wird. Wer soll euch auch glauben, dass es legitim ist, auf Kosten anderer zu leben? Wer soll euch
abnehmen, dass ihr mehr wert als andere seid?
Die Zeit des Teilens ist gekommen und nichts wird diese Entwicklung aufhalten können. Die Menschen glauben nur noch an das, was sie selbst erleben. Dabei hat es jeder selbst in der Hand, auf
welche Seite er sich bewegen will. So wie dem blutrotem Mond ein sonniger Tag folgte, habt ihr es in der Hand, ob ihr den schwarzen Himmel sehen und die eisige Kälte der Nacht spüren - oder, ob
ihr das erhabene Naturschausspiel erleben und den lichten Pfad des Lebens beschreiten wollt.
Ihr habt die Wahl. Ihr könnt euch entscheiden. Für spielende Kinder, glückliche Gesichter, grüne Herzen, die gold beschriftet sind mit blühenden Gefühlen. Wo steht geschrieben, dass ihr uns bewerten dürft? Wer hat gesagt, dass euer Unglück unser Leid sein soll? Ihr dürft euch gerne ans Feuer und unsere reich gedeckte Tafel setzen, bringt einfach mit, was ihr geben wollt.
König Midas ist gestorben und so wird es euch ergehen, solltet ihr euren Glauben nicht ändern. Wir warten geduldig auf euch, doch für euer Leben seid ihr selbst verantwortlich. Wie kommt ihr darauf, dass es anders sein könnte?
Was wollt ihr festhalten, das Generationen vor euch erobert, ergaunert, erschlichen haben? Ihr seid nur Pfeile der Evolution und eure Kinder sind die Speerspitzen. Nicht wir haben uns euch anzupassen, ihr habt euch zu ändern, wenn ihr überleben wollt. Ihr könnt uns fragen, aber Befehle verweigern wir. Ihr könnt mit uns reden, aber ob wir das wollen, entscheiden wir. Ihr könnt weiter dem Mammon frönen, doch tanzen wir.
Könnt ihr auch mit der Freiheit umgehen oder braucht ihr die Strukturen, mit denen ihr uns fesseln wollt? Schaut euch an, was ihr geschaffen habt und wie fremd ihr euch fühlt. Das Leben lässt sich nicht einsperren, auch nicht mit der Gewalt, die von euch ausgeht. Ihr habt euch so sehr an eure Gefängnisse gewöhnt, dass ihr Gitter für Güter und Mauern für Wiesen haltet.
Wann habt ihr zuletzt Marienkäfer fliegen, Bienen summen und Vögel singen gehört? Wann habt ihr an echten Blüten geschnuppert und Blumen für eure Liebsten gepflückt?
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Herbert Hofmann
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